Ein Traum Ist Realität geworden - der Traum von einem richtigen Freiburger Jazzhaus. Nach rund einem Jahr Bauzeit kann der Keller unter dem "Weinschlößle" jetzt seine Pforten öffnen. Für viele Freiburger geht damit ein lange gehegter Wunsch In Erfüllung. Ich hoffe, daß das Haus allen Jazz- und auch allen Rock- und Folkfreunden bald ein Zuhause sein wird und das Jazzhaus ein neuer kultureller Eckpfeiler in der Musikszene unserer Stadt werden wird.
Angesichts der langen Geschichte der Jazzmusik in Freiburg dürfte daran eigentlich auch kein Zweifel aufkommen. Viele Freiburger erinnern sich noch an den "Fuchsbau" in der Wiehre, in dem nach dem Kriege viele junge Leute zum ersten Mal einer bis dahin ihnen völlig unbekannten Musik begegneten. Freiburg wurde schnell Zentrum dieser .neuen" Musik, und viele klangvolle Namen wie die Brüder Mangelsdorff und auch Waldi Heidepriem verdienten sich hier ihre ersten Gagen.
Jede Generation hat ihre Musik der Jazz ist aber auch gerade in Freiburg immer jung geblieben.
Es waren daher nicht nur viele Jazzfreunde, die sich 1986 zusammenfanden und den Verein Freiburger Jazzhaus e. V," gründeten. Der Anstoß zu der Neugründung war die Entdeckung eines Kellers unter dem "Weinschlößle", der schon auf den ersten Blick wie geschaffen für einen Jazzkeller war. Wer diesen Keller damals sah, konnte kaum begreifen, daß hier einmal eine Tiefgarage stehen sollte. Alle Fraktionen des Gemeinderates stimmten daher zu, als wir den Umbau des Kellers zum Jazzhaus mit insgesamt 1,1 Millionen Mark Kosten beantragten. Schnell konnte mit dem Bau begonnen werden, denn auch die Jazzmusiker griffen selber zu Hammer und Stemmeisen und halfen bei den Umbauarbeiten erheblich mit.
Nun ist es soweit. Freiburgs Jazzhaus ist fertig. Das Veranstaltungsprogramm für das erste Vierteljahr zeigt viele Höhepunkte. Zur Eröffnung wird zum zweiten Male in Freiburg einer der Größten in der Jazz-Szene, Miles Davis, spielen. Wir alle freuen uns auf dieses Konzert. Doch nicht nur dies kann uns mit Freude und Stolz erfüllen. Das Jazzhaus Wird auch ein Ort der Begegnung sein, an dem sich alte Musiker mit jungen treffen können, Erfahrungen austauschen, wo man voneinander lernen kann.
Ich wünsche dem Jazzhaus viel Erfolg und den Musikern und ihren Gästen viel Freude im Freiburger Jazzkeller.
Dr. Rolf Böhme
Oberbürgermeister
Samstag | 17.10.1987 | 15:00 | frei | Eröffnungsfest
mit vielen Freiburger Musikern: Free Dig Bigband, Albert-Louis-Jazzband, Gigolo-Rheinhard-Swingtett, The Gang, Meggy Patay Group, Mary Sylvester, Frauen-Big-Band, Charlie Roman, Christian Knobel & the Healing Forces, Pulse, Hallelujah Stompers, Picadilly Circus, Ray Austin, Avocado, u. v. a. |
Sonntag | 18.10.1987 | 21:00. | 18 DM | Modern
Jazz Special: Albert Mangelsdorff, Wolfgang Dauner, Thomas Heidepriem + Lothar Schmitz Energy Band |
Montag | 19.10.1987 | 21:00 | 8 DM | Freiburger
Jazz- & Rockschule Abschlusskonzert |
Dienstag | 20.10.1987 | 21:00 | 12 DM | Folk &
Blues Club Freiburg D'Gälfiässler Badische Lieder und Satire |
Mittwoch |
21.10.1987 | 21:00 | 8 DM. | Joe Nay Message Tit for Tat Jazztrio |
Donnerstag | 22.10.1987 | 21:00 | 12 DM | Classic-Jazz Collegium Prag + Halleluja Stompers |
Freitag | 23.10.1987 | 21:00 | 10 DM | Rocknacht: The Motor Weirdos "Land of Sex and Glory" |
Samstag | 24.10.1987 | 21:00 | 45 DM | Miles Davis (Sonderkonzert Stadthalle) |
Sonntag | 25.10.1987 | 21:00 | frei | In Memoriam AZ Jam Session |
Montag | 26.10.1987 | 21:00 | 3 DM | Rock
Guitar Sounds + Tips Ingo Horst |
Dienstag | 27.10.1987 | 21:00 | 8 DM | Jimmi Gaudreau & the Bluegrass Unit (USA) |
Mittwoch | 28.10.1987 | 21:00 | 12 DM | Eberhard
Weber (solo) + Interchange Jazz Quintett |
Donnerstag | 29.10.1987 | 21:00 | 12 DM | Rod Mason & his Hot Five (GB) |
Freitag | 30.10.1987 | 21:00 | 6 DM | Rocknacht: Sodom and the Gomorrahs + The Thrilling Tortures |
Samstag | 31.10.1987 | 21:00 | 16 DM | Terje
Rypdal & the Chasers Zipflo Reinhardt Quintett |
Sonntag | 1.11.1987 | 21:00 | frei | Jam/Jazz Session |
Montag | 2.11.1987 | 21:00 | frei | Offene Probe des Jazz & Popchors mit W. Englert |
Dienstag | 3.11.1987 | 21:00 | 9 DM | Folk aus
Schottland Tanna Hill Weavers |
Mittwoch | 4.11.1987 | 21:00 | 12 DM | Micheal
Camillo Trio Free Dig Bigband |
Donnerstag | 5.11.1987 | 21:00 | 12 DM | 5.
Internationales Jazzfest Sid Chucera Band + Albert Louis Jazzband |
Freitag | 6.11.1987 | 21:00 | 6 DM | Rocknacht: Rubi Rosa Trotz allem |
Samstag | 7.11.1987 | 21:00 | 16 DM | Die
Heißeste Band seit Jericho Supercharge |
Sonntag | 8.11.1987 | 21:00 | 8 DM | Jazz - Ensemble Baden-Württemberg |
Montag | 9.11.1987 | 21:00 | frei | Selbstporträt: Reinhard Kreusch |
Dienstag | 10.11.1987 | 21:00 | 9 DM | Eine der
Top-Country-Bands Europas Detour |
Mittwoch | 11.11.1987 | 21:00 | 6 DM | Two Duos: Schweizer - Fernow Goodman - Hirson |
Donnerstag | 12.11.1987 | 21:00 | 8 DM | Bob Barton's Superjazz |
Freitag | 13.11.1987 | 21:00 | 16 DM | Rocknacht: Alien Sex Fiend + Support |
Samstag | 14.11.1987 | 21:00 | 20 DM | Ein
Weltstar im Jazzhaus Art Blakey and the Jazz Messengers + Anggur Jaya Freiburger Balinesisches Musik Ensemble |
Sonntag | 15.11.1987 | 21:00 | 7 DM | Ron Rose
(cello avantgarde) + Session |
Montag | 16.11.1987 | 21:00 | 3 DM | Sounds
in Rock Matthias Weber (kb) |
Dienstag | 17.11.1987 | 21:00 | 10 DM | Folk
Club Party mit Les Sensibles de Schallstadt |
Mittwoch | 18.11.1987 | |||
Donnerstag | 19.11.1987 | 21:00 | 6 DM | Charly's
Dixie Kids + String Set |
Freitag | 20.11.1987 | 21:00 | 10 DM | Freiburger
Afro-Tage: Uhuru & die Eingeborenen Rhysotto |
Samstag | 21.11.1987 | 21:00 | Sonetroare
Ensemble (Abidjan) Fatala |
|
Sonntag | 22.11.1987 | |||
Montag | 23.11.1987 | 21:00 | 5 DM | Alles
über Gema mit Prof. Dr. Norbert Linke |
Dienstag | 24.11.1987 | 21:00 | 9 DM | Cajun
& Zydeco Music Le Clou ( aus Louisiana) |
Mittwoch | 25.11.1987 | |||
Donnerstag | 26.11.1987 | 21:00 | 20 DM | Ragtime
& Pop der "Roaring 20" Pasadena Roof Orchestra |
Freitag | 27.11.1987 | 21:00 | 12 DM | Rocknacht: Palookas Membranes (GB) The Legend |
Samstag | 28.11.1987 | 21:00 | 10 DM | Frauenabend: Barbara Dennerlein Frauenbigband Marianne Hall u. Hanna Schüly |
Sonntag | 29.11.1987 | 21:00 | frei | Jazz / Jam Session |
Montag | 30.11.1987 | 21:00 | frei | Offene Probe der Jazzschul Bigband |
Es gilt in dieser Zeitung von einem kleinen Wunder zu berichten: Zwischen der Idee für das Freiburger Jazzhaus und seiner Fertigstellung im Gewölbe unter dem Goethe-Institut an der Wilhelmstraße liegen nicht einmal drei Jahre. Dabei schießen neben den Preußen im allgemeinen auch die Alemannen nicht so schnell. Bei der Betrachtung städtischer Abläufe fällt dies des öfteren auf. Man denke nur an die geplante Kultur und Tagungsstätte. Freiburg braucht so ein Zentrum, sagen Planer schon seit mindestens zehn Jahren. Bis es gebaut sein wird, sind dann vielleicht fünfzehn Jahre vergangen. Praktisch im Handumdrehen dagegen entstand das Jazzhaus. Dessen Existenz und rasche Geburt ist vor allem Oberbürgermeister Rolf Böhme zu danken. Waldi Heidepriem, Vorsitzender der Vereinigung Freiburger Jazzhaus, wird nicht müde, dies immer wieder zu betonen.
Jazzklänge eines Konzerts beim
Zelt-Musik-Festival 1985 hatten drei Herren noch in den Ohren, als sie .sich zu einem
Umtrunk zusammensetzten. Es waren Oberbürgermeister Rolf Böhme, Waldi Heidepriem und ein
"dritter Mann". Böhme, Jazzfreund seit seinen Freiburger Studienjahren,
überraschte seine Gesprächspartner zu vorgerückter Stunde mit einer elektrisierenden,
Idee. Unter dem Goethe-Institut an der Wilhelmstraße befände sich ein Gewölbekeller,
dessen Optik und Ausmaße beeindruckend seien - mit Worten kaum zu beschreiben. Der
,heiligen Halle' wollten Planungsmenschen den Garaus machen, mittels Einbau einer
Tiefgarage. Der OB berichtete es mit Grausen. Nur gut, fuhr er fort, daß er selbst den
Keller in Augenschein genommen habe. Kaum zurück im Amtszimmer, gab er seine Ablehnung
des Tiefgaragenprojekts zu Protokoll. -Als Frevel erschien es ihm, so eine Liegenschaft zu
schleifen, nur um automobiles Blech darin zu horten.
Musik statt Motorenlärm, Tabakrauch statt
Abgasen, Raum für Kultur statt Parkraum - dies muß dem OB angesichts des Gewölbes durch
den Kopf geschossen sein. Jedenfalls hatten seine Gesprächspartner diesen Eindruck, als
er, an Waldi Heidepriem gewandt, mit folgendem herausrückte. "Das wäre ein
Jazzkeller wie aus dem Bilderbuch." Die Stadt läßt den Keller ausbauen, wenn die
Musiker mitziehen, zunächst Eigenarbeit leisten und später den Betrieb übernehmen - das
war die Botschaft des Oberbürgermeisters in jener Nacht und Waldi Heidepriem hörte sie
wohl. Der Glaube fehlte ihm in diesem Fall nicht: "Es haben mir schon viele tolle
Keller angeboten und dann ist nichts daraus geworden. Doch auf das Wort eines
Oberbürgermeisters, dachte ich, da kannste was drauf geben."Der äußert sich
sozusagen mit königlicher Gewalt.
Der Freiburger Ober-Jazzer, mit seinen Bands
in Europa zur Spitzenklasse zählend, sollte sich tatsächlich nicht täuschen. Zwei
Faktoren waren dafür mitverantwortlich: Der "dritte Mann", der bei dem
Gespräch anwesend war, veranlaßte den OB, wie er später mal einräumte, zur Festigkeit
in Sachen Jazzhaus. Er habe sich keine Blöße geben wollen nach dem halbamtlichen
Versprechen, auch wenn ihn angesichts der Kosten zwischenzeitlich mal ein kleiner"
längst wieder verflogener Zweifel ergriffen hätte. Der zweite, bedeutendere Faktor lag
in der Person von Waldi Heidepriem. Er rief, so schnell es ging, die Freiburger Jazz- und
Rock-Musikerinnen und -Musiker zusammen zur Gründung der "Vereinigung Freiburger
Jazzhaus". Im Juni 1985 kamen zum ersten Treffen 130 Leute, eine tolle Resonanz, und
nach den Erzählungen von Vater Heidepriem waren die nachfolgenden Jazz-Generationen
Freiburgs, so sie anwesend waren, ganz heiß auf das Projekt. "Wenn's jetzt nicht
klappt" sagte Waldi im Juni 1985, "dann klappt es nie".
Und wie es klappte. Im Juni 1986 hatte der
Gemeinderat das Wort, Zustimmung zu dem Projekt, das ja immerhin einiges mehr als eine
Million Mark Investitionskosten erfordert, kam von allen Fraktionen - begeisterte
Zustimmung sogar. Für die CDU sprach Stadträtin Margit Lemmer von einem "großen
Bedarf", SPD-Sprecher Thomas Landsberg nannte die nicht . eingetretene Eventualität
eines Tiefgaragenhauses eine "Barbarei", Henry Breit von den Grünen warf in die
Debatte, jede kulturelle Nutzung sei besser als die Anlage von Autostellplätzen.
Einstimmig votierten die Ratsmitglieder für die Einrichtung des Jazzkellers, und
Freie-Wähler-Stadtrat Heinz Schäfer resümierte: Das Geld ist gut angelegt."
Planung, Umbau und Ausstattung liefen für
städtische Verhältnisse anschließend wie am Schnürchen, der Drive der Jazzer
beflügelte, die Sponsorenschaft der Fürstlich Fürstenbergischen Brauerei spornte an,
und das Wissen, daß die Sache dem OB persönlich am Herzen lag, machte vielen Beine. Wer
mitgeschafft hat auf den Ämtern, entwickelt indes selbst ein Faible für das Freiburger
Jazzhaus, von dem seit zweieinhalb Jahren der Vorsitzende Heidepriem immer schon zu sagen
wußte, es werde "Europas schönster Jazzkeller". Wie gesagt: Alle beteiligten
städtischen Ämter und andere Institutionen waren engagiert in der Sache. So blieb's
nicht beim Projekt des OB und seines Freundes Heidepriem, zumal die Jazzhaus-Vereinigung
sich einen klug zusammengestellten Vorstand erkor. Er arbeitete zusammen wie eine
Spitzen-Big-Band, an allen Instrumenten die richtigen Leute. Direktor Dr. Reinhard
Kreusch, der Mann für die Finanzpolitik, für "Moral und Recht" der
Staatsanwalt Bernd Bertsch, dazu die Kassiererin Hanna Schüly, Leiterin, der ersten
Freiburger Frauen-Big-Band, Oberstudiendirektor Reinhard Stephan als Begründer der
Freiburger Jazz-Schule, Rechtsanwalt Christian R. Fernow als Justitiar. Sektionsleiter
standen ihnen zur Seite, mit Aufgaben im Bereich Bau und Gastronomie (Mathias Heidepriem
und Frank Geisler) sowie beim Programm: Gerhard Muffler und Christian Knobel versorgen das
Jazzhaus mit modernem Jazz, Ray Austin und Charlie Roman sind verantwortlich für Folk und
Dixie, Frank Geisler steht für das Rockprogramm und Werner Engler hat die Big-Bands und
die Angebote der Freiburger Jazz- und Rockschule unter seinen Fittichen. Sie alle sollen
einem Ziel verpflichtet bleiben: Freiburger Musikern Spielmöglichkeiten zu geben und vor
allem die Chance, von erfahrenen Kollegen bei Gastspielen zu lernen.
Uli Homann
Gedanken und Dankschreiben an die Stadt Freiburg in der
ersten Ausgabe der Freiburger Jazzhaus-Zeitung zur Eröffnung des Freiburger Jazzhauses
von Waldi Heidepriem (l. Vorsitzender).
Genau 28 Monate sind vergangen vom Beginn der
Jazzhaus-Idee bis zur heutigen Eröffnung am 17. Oktober 1987, Für dieses
schwierige und einmalig schöne Projekt eine relativ kurze Zeit.
Mit das Wichtigste bei der Jazzmusik ist das
richtige Gefühl, der Instinkt für das Timing - der spezielle Rhythmus - das Zwingende
Moment - das Gefühl für die perfekte Gestaltung des Themas und der Improvisation. Ein göttliches
Gefühl bewies auch unser Stadtparlament, unsere Stadtregierung und die gesamte
Verwaltung. Die einstimmige Befürwortung dieses Kulturprojektes in allen Punkten kann ich
nur mit göttliches Eingebung bezeichnen.
Noch heute bekomme ich feuchte Augen, wenn
ich zurückdenke an die feurigen und begeisterten Reden der Stadträtinnen und Stadträte
zu dieser Jazzhaus-Idee. Die Anerkennung und Begeisterung der Stadtleute haben mich
persönlich unheimlich inspiriert, motiviert und verliehen mir unter der Birnendecke
jugendliche Kraft!
In der Aufbauzeit hatte und habe ich mit sehr
vielen Leuten der Stadt zu tun, und ich bin begeistert von diesen Menschen, die für
unsere einmalige Stadt arbeiten!
AN DIESER STELLE EIN HERZLICHES DANKE AN ALLE.
Mein Dank gilt auch an die mittelbar
verbundenen Personen und Institutionen, die alle freundlichst und wohlwollend dieser
Einrichtung zustimmten. Für die Zukunft biete ich allen Nachbarn eine freundschaftliche
und hilfsbereite Zusammenarbeit an. Für mich gibt es kein Problem, das nicht gelöst
werden kann!
Nun möchte ich noch unsere Vereinigung
vorstellen, damit Sie wissen, was wir zukünftig verwirklichen wollen und wer da alles
dabei ist.
Wie Sie bestimmt wissen, hat ein
künstlerisches Unternehmen (dazu noch in dieser Größe) zwei Seiten: die Ideelle und die
Finanzielle. Da fast alle Musiker Idealisten sind, liegt das Problem auf der pekuniären
Seite. Meine Erfahrungen der letzten 40 Jahre im Jazzgeschäft haben mir nur eine
Alternative gelassen, dieses Projekt in jeder Beziehung auf Dauer erfolgreich
durchzuziehen, nämlich: den Zusammenschluß sämtlicher regionaler Musiker, Musikgruppen
musikalische Interessenvereine und Freunde dieser Jazzhaus-Idee!
Dies alles hat sich nun in den letzten 28
Monaten verwirklicht.
Unsere Jazzhausvereinigung besteht aus vielen
regionalen und überregionalen Jazzmusikern aller Stilrichtungen, Folk-, Blues- und
Countrymusikern, Rockmusikern, Mitglieder selbständiger Veranstaltungsvereine, viele
Freunde der Jazzhaus-Idee. Dazu gehören auch Musiker der sogenannten klassischen Zunft.
Also eine richtige Dachorganisation für musikalische Angelegenheiten.
Um die erheblichen Folgekosten zu tragen und
Konzerte durchfuhren zu können, brauchen wir sehr viele und vor allem sehr gute Leute.
Ich bin stolz darauf zu sagen, daß unsere Vereinigung das alle vorweisen kann. Im Laufe
der Zeit werden unsere Arbeiter' und der gesamte Vorstand in dieser monatlich
erscheinenden Jazzhaus-Zeitung vorgestellt. Eine funktionelle Vorstellung des Vorstandes
und der Sektionsleiter sowie der Gastronomie ersehen Sie im Innern der Zeitung.
Mein wichtigstes Anliegen in diesem
Unternehmen ist die Pflege der Jazzmusik. Das Pflegen heißt das Verbessern und
Vervollkommnen des Bekannten, die kritische Förderung des Neuen, des Experimentellen und
die Pflege und Ausbildung des Nachwuchses, besonders der Jugend. Besonders erfreulich ist
das Engagement der Freiburger Jazz-&Rockschule:Förderung der Freiburger,
überregionalen, deutschen Gruppen, Stipendien für außergewöhnlich begabte Musiker und
Musikerinnen. Einige habe ich in den Vorbereitungsjahren kennengelernt und, wenn genügend
Geld in der Kasse ist, können wir diesbezüglich einiges verwirklichen.
Auch die Stars wollen wir einladen und
engagieren. Bekannte Freiburger Veranstalter sind mit ihrem Verein Mitglied und werden die
internationalen Kontakte knüpfen. Der eine oder andere Star wird den einheimischen
Gruppen zugewiesen und wird Workshops und gemeinsame Konzerte im Jazzhaus bestreiten. Um
als Jazzmusiker weiterzukommen sind diese Kontakte unheimlich wichtig. Gerade diese
Sessions sind in der Regel sehr packend und unterhaltsam, da sich jeder Musiker bis zum
Geht-nicht-mehr anstrengt.
Einige dicke Fische haben wir gleich in den
ersten Eröffnungswochen (siehe Programmtafel). Gleich bei der ersten Stargruppe am
Sonntag, . den 18. 10., ist mein Sohn Thomas dabei, und darauf bin ich besonders stolz Er
spielt nicht wg. Vitamin B, sondern weil er zu diesen Leuten schon lange gehört! Thomas
bekam am 22. September den Bad.-Württemberg. Jazzpreis verliehen. Dieses Konzert widme
ich ihm und meiner Familie! Ich bin sonst nicht für Ehrungen, aber ein Künstlertyp
braucht ab und zu eine ehrliche Anerkennung, an diesem Tage hat er sie verdient!
Mein dritter Sohn Lukas spielt sehr gut die
Posaune, und er wird mit seiner Stuttgarter Funk-Band am gleichen Abend den zweiten Teil
bestreiten. Es ist eine typische Newcomer-Band, und ich habe darüber nur Gutes gehört.
Mein zweiter Sohn Matthias ist.
mitverantwortlich für die Gastronomie. Bei Gigolo Reinhardt spielt er die Geige, im
Freiburger Wallgrabentheater spielt er ab und zu Theater mit Ingeborg Steiert und Heinz
Meier. Er hat wesentlich an der Aufbauarbeit für das Jazzhaus gearbeitet.
Mein vierter Sohn Sebastian beginnt nun das
Abitur, und er ist zusammen mit meiner geliebten Frau Christalene der ruhende und geistige
Pol, ohne den eine kreative Familie nicht leben kann.
Zum Schluß möchte ich noch drei Dinge
erwähnen, die mir sehr wichtig sind.
Das Engagement der Freiburger Jazz- &
Rockschule ist musikalisch sowie theoretisch sehr breit gefächert, und sie haben jeden
Montag das Jazzhaus fest im Griff. Es werden u. a. Vorträge und Diskussionen,
Musikporträts und Workshops stattfinden. Mit die unterhaltsamsten Konzerte der letzten
zwei Jahre waren für mich die Semesterabschlußkonzerte der Jazz- & Rockschule. Sehr
erfreulich und abwechslungsreich die große Zahl der Musikerinnen-Frauen-Bands und
Sängerinnen. Ohne Frauen ist auch die Musik manchmal öd und leer ...!
Großen Dank an dieser Stelle an die großen
Mäzene unseres Freiburger Jazzhauses. Selbstverständlich steht die Stadt Freiburg mit
ihren Bürgern an erster Stelle. Um niemandem Unrecht zu tun, möchte ich jetzt hier diese
drei-, vier-, fünfstelligen Spender nicht nennen, aber wenn Sie sich im Jazzhaus umsehen,
werden Ihnen die Namen nicht entgehen. Auch in dieser Programmzeitung werden sie an
gegebener Stelle stehen.
Größten persönlichen Dank an unseren
Freiburger Oberbürgermeister Dr. Rolf Böhme. Ich möchte enden mit einem Zitat über
ihn, das ich in den letzten zwei Jahren von großen, alten, weltweit bekannten Freiburger
Kulturträgern einstimmig gehört habe: "'s isch wirklich e Glücksfall für unsere
Kultur, daß der Böhme Oberbürgermeister gworde isch ...!"
Ich sage nicht nur für die Kultur!
Herzlichst Euer Waldi Heldepriem